
29. März 2012, 11:44 (Kelowna, Kanada)
In zwei Wochen ist hier alles dicht. Kaum vorstellbar, dass dann der Berg wieder für sich alleine ist. Kein Skilift bewegt sich, kein Groomer fährt mehr die Pisten auf und ab, um sie zu glätten, keine einzige Menschenseele, die die Pisten herunter jagt oder am Morgen nach einer durchzechten Partynacht gewisse Spuren im Schnee hinterlässt.

Ich, bei einem Sprung auf Apex Mountain (Vernon, BC)
Der 15. April ist offiziel der letzte Tag dieser Skisaison. Die 700 Big White Mitarbeiter werden am Morgen des 16. Aprils in einer großen Bus-Kolonne runter nach Kelowna gebracht, um sie von dort aus in ihre nächsten Abenteuer zu entlassen.
Ursprünglicher Plan: Zwei Monate ins südliche Nord-Amerika Apropos Abenteuer; für mich ist im Moment noch etwas unklar, wie meine Zeit nach Big White genau aussehen wird. Mein ursprünglicher Plan war es, nach ein bis zwei Tagen in Kelowna, einen Abstecher ins südliche Nordamerika zu machen und zwei Monate lang die USA zu erkunden. Mitte oder Ende Juni würde ich dann zurück in Kanada sein, um hoffentlich einen Job in einem Summer Camp in Ontario zu bekommen. Ein paar Bewerbungen hängen derzeit in der Schwebe. Soweit dieser Plan.
Eines Morgens flatterte eine eMail in den Postkasten des Inn's von einem Ferien-Camp in der Nähe von Toronto, das bevorzugt Big White Mitarbeiter für die kommende Saison suchte. Es bot sich also für mich an, auch da eine Bewerbung hinzuschicken. Auf der Internetseite des Camps füllte ich das Online-Formular aus (das dauerte nicht weniger als 4 Stunden) und schickte es ab. Zumindest dachte ich, es sei abgeschickt. Anstatt die Seite neuzuladen, erschien lediglich die Meldung, "Thank you! Your application has been sent!", die ich mit einem Klick auf OK schloß. Nur um sicher zu gehen, schickte ich mit einem erneuten Klick auf die Submit-Taste eine Kopie gleich hinterher, da ich dem System nicht ganz traute - dieselbe Bestätigung, derselbe Klick. Jetzt galt es abzuwarten.
Die Online-Bewerbung war nicht angekommen Als ich nach zwei Wochen immer noch keine Rückmeldung erhielt, rief ich bei Camp Wahanowin an, um zu erfahren, dass die Online-Bewerbung wie erwartet nicht eingegangen war. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die Bewerbungsfrist damit abgelaufen sei und ich meine Pläne jetzt vollkommen überdenken müsste, aber die nette Frau am anderen Ende ermutigte mich, die Bewerbung einfach nochmal einzusenden (ein drittes Mal).

Meine Bewerbung für das Wahanowin Summer Camp
Diesmal nutzte ich das auf der Internetseite bereitgestellte Papierformular, das zwar weniger Platz für die Volltextantworten bot, dafür aber sicher ankommen würde. Schon am nächsten Tag war die Bewerbung zum Abschicken fertig. Leider hatte ich vergessen zu fragen, an welche eMail-Adresse ich das Formular eigentlich schicken sollte, weshalb ich Wahanowin noch einmal anrief. Diesmal sprach ich mit Bruce, der die Gelegenheit gleich nutzte, um eine Art Vorgespräch mit mir zu führen - ziemlich unerwartet, aber ich denke, ich konnte mich recht gut verkaufen.
Vielleicht ist Wahanowin ja auch an einem Deutsch-Sprachkurs interessiert Als mögliche Arbeitsgebiete hatte ich Outdoor Activities Instructor, Counsellor und Support-Staff angegeben, also Gestalter für Freizeitprogramme, allgemeiner Betreuer bzw. Mitarbeiter im Hintergrund (Technik, Küche etc.), wobei ich eine Position als Freizeitgestalter deutlich bevorzugen würde. Speziell für Fotografie- oder Theaterprogramme habe ich mich beworben aber auch für Mountainbiking-Touren oder Wanderungen mit den Kids. Erst später kam mir auch die Idee, doch vielleicht sogar einen Deutsch-Sprachkurs zusammenzustellen, da etwas ähnliches auch für Spanisch angeboten wird. Mal sehen, was Wahanowin davon hält.
Jetzt hängt auch diese Bewerbung erstmal in der Schwebe und, abhängig davon, ob ich einen Job bekomme oder nicht, gestalten sich dann die anschließenden Pläne meiner Canada Experience. Ursprünglich wollte ich ja erst den USA-Trip machen und danach, für die restliche Zeit meines Visums, in einem Camp arbeiten. Jetzt allerdings hoffe ich darauf, von Ende April bis Ende Juni in diesem Camp eine Stelle finden zu können und meine restliche Kanada-Zeit gänzlich mit Reisen zu verbringen - die USA mit eingeschlossen.
Bis ich von Wahanowin eine Antwort bekomme, muss ich mich aber gedulden und alle meine Optionen zur spontanen Umsetzung griffbereit halten.
Den Job im Camp möchte ich zwar auf jeden Fall, aber wie auch immer sich die Dinge entwickeln, es wird schon so richtig sein.
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