
19. Januar 2012, 18:29 (Big White, Kanada)
Teil I: Erst die Arbeit...
Weihnachten und Neujahr »
Fast zwei Monate ist es jetzt her, dass ich meinen Blog zum letzten Mal aktualisiert habe. Dieser Eintrag ist längst überfällig. Ich hab euch ja noch gar nicht von meiner Arbeit und unserem fantastischen Team erzählt, wie Weihnachten und Neujahr waren und was es mit dem Golden Toque auf sich hat. Aber schön der Reihe nach...

141cm Schnee auf Big White
Die Arbeit hier an der Rezeption im Inn at Big White ist echt eine tolle Erfahrung. Unser Team besteht aus einer Engländerin, einem Iren, einem Nordiren, vier Australiern (die sind hier oben wirklich überall) und mir, dem einzigen Deutschen im gesamten Reservations und Front Desk Bereich. Bereits in den Trainingswochen hat sich unser Rezeptionsteam so prima verstanden, dass wir uns auf die kommende Zusammenarbeit sehr gefreut haben.
Der Ire schlechthin: rothaarig, Sommersprossen und er redet die ganze Zeit vom Trinken Ich will euch meine Kollegen mal kurz vorstellen. Da wäre zunächst Ralph, der Ire. Er ist der Ire schlechthin: rothaarig, Sommersprossen und er redet die ganze Zeit vom Trinken und wie hammered er den einen Abend mal wieder war. Er ist unser Nightauditor.
Dann wäre da Gaz, der Ire aus dem Norden, der im wirklichen Leben Garreth heißt. Er ist, was das Thema irische Trunkenheit angeht, entspannter. Außerdem könnte er, wenn er nicht gerade hinter dem Thresen stehen müsste, glattweg als Radiosprecher Geld verdienen. Wer sich davon selbst überzeugen will, kann ja einfach mal die Rezeption des Inns anrufen.
Bleiben wir auf der Insel. Stacey ist unsere Engländerin mit dem vermutlich ausgeprägtesten englischen Akzent, den man sich vorstellen kann. Sie stammt aus Manchester, da wo konsequent auf Ts und Ds verzichtet wird. Bah' tha' doesn' ma'er to 'er.*
Apropos Akzent. Scott, einer unserer australischen Bellmen, hat den wohl stärksten australischen Akzent, den ich je gehört habe. Scott habe ich bereits im Hostel in Kelowna kennen gelernt. Schon damals hatte ich so meine Verständnisprobleme und nicht selten antwortete ich oft mit einem höflichen Lächeln und einem zustimmenden "Right!", selbst wenn ich kein Wort verstanden hatte. Meistens war es eh sinnlos, ihn zu bitten, seine Worte noch einmal zu wiederholen, denn anstatt sein Sprechtempo und seine Aussprache ein wenig anzupassen, wiederholte er die Worte auf genau dieselbe Weise. Mittlerweile habe ich mich aber gut daran gewöhnen können und Missverständnisse bleiben mittlerweile immer häufiger aus.
Jede Aufgabe erledigt er mit einem zuversichtlichen "No worries!" Ryan, noch ein Australier, ist der Nicht-zu-stressende. Er ist die Gelassenheit in Person und jede Aufgabe erledigt er mit einem zuversichtlichen "No worries!". Sein liebevoller Spitzname ist übrigens Bubbles (Bläschen), aber so nennen ihn nur seine engsten Freunde. Warum, wird klar, wenn man ihn sich genauer ansieht.
Andge, wir bleiben in Australien, ist auf eine nette Art schon etwas verrückt. Sie verbringt viel Zeit im Telus Park hier auf Big White, da wo all die Springer, Dreher und Überschläger auf ihren Boards Spaß haben. Bis ich da mal hingehe, muss noch eine Menge Wasser die Niagara Fälle runterfließen.
Mark ist, wie übrigens auch Andge, mein unmittelbarer Vorgesetzter. Davon merkt man allerdings nicht viel. Das Arbeitsverhältnis ist sehr entspannt und es ist so leicht, ihn mit meiner German efficiency (deutsche Gründlichkeit) zu beeindrucken. Von ihm habe ich schon so einiges gelernt - vor allem wie man in Australien mit den Fingern zählt (die fangen mit dem kleinen Finger an) und wie ich auf verschiedene Weisen gewisse unvermeidbare körperliche Bedürfnisse zum Ausdruck bringen kann.
Insgesamt sind wir echt ein rundes Team. Wir verstehen uns alle prächtig, lachen viel gemeinsam und, sofern es die Zeit zulässt, preschen wir auch gemeinsam die Pisten runter oder treffen uns auf ein Feierabend-Bierchen im Swiss Bear.
*But that doesn't matter to her. (dt.: Aber das kümmert sie nicht.)
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