Noch genau sieben Tage, bis das Kapitel Big White abgeschlossen werden kann. Der negative Tenor in dieser Aussage ist unglücklicherweise missverständlich. Naja, vielleicht auch nur ein bisschen, denn eigentlich wird die Freude immer größer, mit dem Reisen beginnen zu können und mehr von Kanada zu erleben als seine winterliche Seite.
Caitlins Kleider-Kiste - die niemand klauen wollte
Damit es ihr wenigstens etwas einfacher fallen würde, erklärte ich mich bereit, ihr bei der Verteilung auf drei Haufen zur Seite zu stehen. Haufen eins waren die Sachen, die wieder nach Hause, nach Sudbury in Ontario geschickt werden sollten. In Haufen zwei fanden sich Kleidungsstücke, die Caitlin Value Village spenden wollte. Alles in Haufen drei sollte schließlich ein für allemal entsorgt werden.
Die zu spendende Kleidung landete dabei in derselben Box, in der sie vorher zu ihr geschickt worden war. Mein Beitrag dazu waren übrigens nur ein paar Hosen und drei T-Shirts, die ich all die Monate zwar mit mir herumgeschleppt, aber dann doch kein einziges Mal getragen hatte.
Wie ich im Verlauf mehrerer Shoppingtouren gelernt hatte, war es nicht immer notwendig, sich ein Busticket im Voraus zu kaufen, deshalb hielt ich es auch diesmal für ausreichend, einfach am Parkplatz aufzutauchen und die zwölf Dollar direkt im Bus zu bezahlen. Nach gut zwanzig Minuten mit der riesigen Box im Schlepptau von zu Hause im Happy Valley angekommen, stand schon das Shoppingshuttle zur Abfahrt bereit. Auch der Busfahrer war da und rauchte nur noch schnell eine letzte Zigarette.
Zielstrebig gingen wir auf den Bus zu. Als ich versuchte die Gepäckklappe zu öffnen, um die Kleiderkiste zu verstauen, wehrte sich diese jedoch wehemend dagegen. Wie wir herausfanden, nicht ohne Grund. Der Busfahrer, der unsere Bemühungen in den Bus zu gelangen völlig verdutzt verfolgt hatte, informierte uns darüber, dass das Shuttle abgesagt wurde, da sich nicht genügend Fahrgäste registriert hatten.
Wir blieben also buchstäblich auf der Kiste sitzen
Nichts also mit Kelowna. Es gab nun zwar keine Lebensmittel, dafür hatten wir aber immer noch diese nervige Kleiderkiste auf dem Buckel.
Letztendlich verbrachten wir fast viereinhalb Stunden in der nahegelegenen Caféteria, wo wir zunächst frühstückten und später etwas Ähnliches wie eine Mittagsmahlzeit zu uns nahmen, die aus einem Kaffee, einem Stück Kuchen und einem tellergroßen Cookie bestand. All die Zeit über hofften wir, jemand würde die Kiste einfach mitnehmen, die wir ganz offensichtlich und nur für diesen Zweck direkt vor dem Eingang der Caféteria deponiert hatten.
Die Kiste steht jetzt wieder bei uns zu Hause und wird dann eben erst in einer Woche ihrer entgültigen Bestimmung folgen können.